Zweiter MORO-Workshop am 19. Januar 2023

Vertreter*innen der vier Projekte des Modellvorhabens der Raumordnung (MORO) „Integrierte Planung im deutsch-polnischen Verflechtungsraum“, die nach der Online-Auftaktveranstaltung am 27. Mai 2021 ihre Arbeit aufgenommen und im Rahmen eines Workshops am 4. November 2021 in Berlin eine erste Zwischenbilanz gezogen sowie diese bei einem Online-Workshop am 14. Dezember 2021 der interessierten Öffentlichkeit präsentiert hatten, kamen am 19. Januar 2023 erneut im Berliner Ernst-Reuter-Haus zusammen, um sich über die Fortschritte bei der Projektentwicklung, anstehende Herausforderungen und die Arbeitsplanung bis zum Abschluss des MORO im Herbst 2023 auszutauschen.

Dokumente des 2. Workshops

Das Programm der Veranstaltung, die Leitpräsentation sowie die Dokumentation des Workshops können Sie unter den folgenden Links jeweils als PDF-Datei herunterladen:

Programm (PDF)

Leitpräsentation (PDF)

Dokumentation (PDF)

2. Workshop

Berichte aus den Projekten

Nach der Begrüßung und Einführung in die Veranstaltung durch Vertreter des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) berichteten die Vertreter*innen aus den Partnerstädten Seelow und Kostrzyn, aus der Doppelstadt Frankfurt (Oder)/Słubice und aus der Dreiländerregion in der Oberlausitz – vom Landkreis Görlitz/Wokrjes Zhorjelc und vom Zweckverband Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON) – aus den von ihnen betreuten Projekten.

Alle Projektträger stellten übereinstimmend fest, dass das Jahr 2022 in den Projekten außerordentlich fordernd war, da sich nicht nur Verzögerungen in der Projektabwicklung infolge der Corona-Pandemie ergeben hatten, sondern auch, da sich infolge des umfassenden Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine für die kommunalen Gebietskörperschaften innerhalb kürzester Zeit erhebliche neue Herausforderungen ergeben haben.

Dessen ungeachtet konnten die Projektvertreter*innen z.T. beachtliche Fortschritte bei ihrer Arbeit verbuchen, wie nachfolgend dokumentiert wird.

„Schlüsselelemente einer grenzüberschreitenden Stadtentwicklung in der Europäischen Doppelstadt Frankfurt (Oder) & Słubice“

In der Doppelstadt Frankfurt (Oder) / Słubice entwickelten Bürgerinnen und Bürger beider Städte im Rahmen eines Bürgerpicknicks im September 2022 kreative Ideen zur Entwicklung der gemeinsamen Innenstadt. Der Ansatz, dass Słubicer*innen dabei einen kritischen Blick auf die räumliche Entwicklung in Frankfurt werfen und Frankfurter*innen auf jene in Słubice, hat sich als Quelle vieler neuer Einsichten und Ideen entpuppt. Auch konnten im Rahmen des Beteiligungsprozesses Dutzende Bürger*innen beider Städte erreicht werden, die sich bisher nicht in die Überlegungen zur grenzübergreifenden Stadtentwicklung eingebracht haben. Dieser Prozess kann dank einer Förderung durch die Robert-Bosch-Stiftung im Rahmen des Programms „Common Ground“ über das MORO hinaus fortgesetzt werden.

Schlüsselelemente einer grenzüberschreitenden Stadtentwicklung in der Europäischen Doppelstadt Frankfurt (Oder) & Słubice (PDF)
(präsentiert von: Ariel Pawelczyk, Gemeinde Słubice)

„Zwei Länder. Zwei Städte. Eine Zukunft.“

In der Partnerschaft Seelow/Kostrzyn kam ebenfalls im September 2022 der im Rahmen der Kleinstadtakademie in Seelow erprobte Ansatz des Solution Labs nun auch in Kostrzyn zum Ansatz. Dabei analysierten acht Studierende aus Vier Ländern und verschiedenen Disziplinen die urbanen Herausforderungen, denen sich Kostrzyn stellen muss, und entwickelten Ideen zu deren Lösung, die sie vor Ort einem interessierten Publikum vorstellten. Die Ergebnisse dieser Vorstellung flossen in einen Bericht ein, den die beiden Städte u.a. bei der aktuell laufenden Entwicklung eines gemeinsamen Strategiepapiers nützlich sein dürfte. Dieses Dokument wird die Kooperation in der weiteren Oderlandregion in den Blick nehmen, zu dem u.a. auch das zwischen beiden Städten liegende Amt Golzow gehört.

Zwei Länder. Zwei Städte. Eine Zukunft. (PDF)
(präsentiert von: Thomas Drewing, Stadt Seelow und Agnieszka Żurawska-Tatała, Stadt Kostrzyn nad Odrą)

„ITF DE-PL – Ein attraktives grenzüberschreitendes integrales Taktangebot“

In dem konzeptionell sehr anspruchsvollen Vorhaben ITF DE-PL wurden die ersten inhaltlichen Arbeitsschritte durch PRO BAHN durchgeführt, nicht zuletzt die Abfrage von Daten bei den Aufgabenträgern zur Entwicklung des Angebots (Mengengerüst) und die Analyse der Infrastruktur. Auch fand ein erster Austausch zu einem möglichen Rahmen für einen Integralen deutsch-polnischen Taktfahrplan zwischen den Projektpartnern statt. Im Jahr 2023 werden unter Federführung des ZVON Bedarfe und Defizite erfasst, auf dieser Grundlage ein Zielfahrplan erstellt und eine Online-Veranstaltung durchgeführt. Die Ergebnisse des Projekts werden u.a. in einem Fachartikel publiziert und in einem Abschlussbericht festgehalten.

In seinem Gastbeitrag zu dem Vorhaben „Grenzüberschreitender Öffentlicher Verkehr im deutsch-polnisch-tschechischen Verflechtungsraum Oder-Neiße“ betonte Moritz Filter von der TU Berlin/EU Viadrina Frankfurt (Oder), dass es noch keine grenzübergreifenden Standards für Taktverkehre bzw. -fahrpläne gibt und daher von dem Modellvorhaben eine wichtige strategische Lücke behandelt wird.

ITF DE-PL – Ein attraktives grenzüberschreitendes integrales Taktangebot (PDF)
(präsentiert von: Christoph Mehnert, Zweckverband Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON))

Gastvortrag in deutscher Sprache: Grenzüberschreitender Öffentlicher Verkehr im deutsch-polnisch-tschechischen Verflechtungsraum Oder-Neiße (PDF)
(Moritz Filter, TU Berlin / Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder))

„Drei Länder – eine Zukunft – Zusammenarbeit im deutsch-polnisch-tschechischen Verflechtungsraum“

Im Dreiländerraum Deutschland-Polen-Tschechien wurden 2022 die trilateralen Abstimmungen zu einem Memorandum über eine vertiefte Zusammenarbeit im Dreiländerraum und dem erweiterten deutsch-polnisch-tschechischen Verflechtungsraum ONE (Oder-Neisse-Elbe) zwischen den Metropolen Dresden, Prag, Breslau und Cottbus/Chóśebuz fortgesetzt. Begleitet wurden sie von Vorarbeiten zu vertiefenden Untersuchungen der optimalen Organisationsstruktur in der Dreiländerregion, einschließlich der eingehenden Betrachtung der Möglichkeit der Einrichtung eines Europäischen Verbunds für territoriale Zusammenarbeit (EVTZ). Diese Arbeiten werden 2023 fortgeführt, wobei der Fokus intensiver auf die Stärkung bestehender Strukturen gerichtet sein wird, namentlich der Euroregion Neisse-Nisa-Nysa, deren deutscher Trägerverein nunmehr die Projektpartnerschaft komplettiert.

Drei Länder – eine Zukunft – Zusammenarbeit im deutsch-polnisch-tschechischen Verflechtungsraum (PDF)
(präsentiert von: Jan Schönfelder, Landkreis Görlitz/Wokrjes Zhorjelc)

Kontakt

Wissenschaftliche Begleitung
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
Referat I 3 – Europäische Raum- und Stadtentwicklung
Deichmanns Aue 31-37, D-53179 Bonn
Herr Dirk Gebhardt
E-Mail: dirk.gebhardt@bbr.bund.de, zukunftskonzept2030@bbr.bund.de

Forschungsassistenz
INFRASTRUKTUR & UMWELT
Professor Böhm und Partner
Gregor-Mendel-Str. 9, D-14469 Potsdam
Herr Martin Reents, Herr Christian Gering
E-Mail: christian.gering@iu-info.de
Telefon: +49 331 505 81 0